Rotsteinhütte - Nikolsdorfer Wände - Königstein
Natürlich hat es uns wieder zeitig aus den Schlafsäcken getrieben. Das Wetter entspricht nicht so unseren Vorstellungen, denn es gibt Nieselregen. Jackenwetter! Unser Ziel für heute sind die Nikolsdorfer Wände. Wir wussten noch nicht, wo wir übernachten konnten und hatten schon mit boofen gerechnet. Ich hatte zwar gehört, dass der Forst dort ein neues Biwak errichtet haben soll, fand aber keine Bestätigung oder einen Eintrag in Karten. So fragten wir telefonisch auf dem Campingplatz in Nikolsdorf nach einem Quartier. Dort gibt es aber nur Stellplätze für Zelte. Die nette Frau bestätigte aber meine Vermutung und sagte, dass es ein neues Biwak oberhalb des Campingplatzes gibt. Ich vermutete, dass es beim Walderlebniszentrum direkt neben dem Weg liegen könnte. Wir stiefelten 8:00 Uhr in voller Regenmontur los.Aufbruch im Regen |
Einmalige Aussicht vom Lampertstein |
Wie sich die Bilder ähneln |
Es gab auch einen Picknickplatz. Auf den Bänken konnten wir aber nicht Platz nehmen, weil sich selbst der feine Nieselregen darauf als Wasserlache niedergelassen hatte. Wir kletterten auf den Tisch, über den sich aber der Regen auch diverse Rinnsale bahnte. Enttäuschung machte sich breit. Wir hatten ein Gefühl wie abgeschnitten. Zurück, eine Boofe zu suchen, kam nicht in Frage. Wir waren zu sehr durchfeuchtet und ausgekühlt.
Es gab hier einfach keine Unterkunft. Der “Gute Laune Hof” in Leupoldishain machte seinem Namen auch keine Ehre. Sie hatten zwar Zimmer frei, vermieteten sie aber nicht, weil morgen Abend (!) Gäste kommen würden. Wir saßen auf dem Tisch und suchten mit maps.me die Gastgeber der näheren Umgebung ab. Es gab ein paar in Königstein, Pfaffendorf und Gohrisch. Die konnten wir aber nicht anrufen, weil die Daten über booking.com bereitgestellt wurden und dort aber kein Datennetz vorhanden war. Zwei Quartiere mit eingetragenen Telefonnummern waren voll belegt. Endlich: Das 4Lions Hostel in Königstein nahm uns auf.
Beim Absteigen vom Tisch macht es plötzlich “Rrummm” - und da lag die Moni schon unten. Wie es kam, weiß ich auch nicht. Ich konnte mich jedenfalls nicht wehren, mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken, in der Regenmontur und den Stöcken in der Hand. Es ging volle Kanne senkrecht auf die rechte Seite und im Kopf machte es auch Musik. Erstaunlicherweise war nichts kaputt, blau oder tat weh. Nur die Seite war eben voll Schmiere, die aber vom Regenumhang gleich wieder abgelaufen ist.
Wir liefen nach Nikolsdorf zur Bushaltestelle, warteten eine halbe Stunde und hatten 16:00 Uhr ein Zimmer zum Aufwärmen. Als erstes mussten die nassen Schuhe runter und mit Zeitung ausgestopft werden. Aber es gab keine Heizkörper, weil sie eine schicke Fußbodenheizung hatten. Ich verteilte meine nassen Socken auf dem Fußboden im Bad. Weil es dort aber doch keine aufsteigende Wärme gab, half ich mit den Föhn nach.
Socken trocknen |
Norbert erledigte inzwischen die Check-in-Formalitäten. Dann hieß es schon: wieder rein in die nassen Schuhe. Wir gingen konditern. Zuerst gingen wir aber zur Bushaltestelle, um zu schauen, wie wir am nächsten Morgen zurück zum Forststeig kommen würden. Im Kaffeehaus gab es leckere Torte und Kleckselkuchen. Dort kauften wir auch frische Brötchen fürs Frühstück. Vom Kaffeehaus ging es direkt zur Amtsstube, wo wir uns eine wohlverdiente Forelle bzw. ein Schnitzel gönnten. Zurück im Hostel wurden die noch immer feuchten Sachen auf dem Fußboden verteilt und später auf Bügeln an das Hochbett gehängt. Wiederum haben wir zeitig das Bett gehütet.
Strecke: 18 km
Gehzeit: 6 Stunden
Höhenunterschied: 469 m
Tourverlauf: https://connect.garmin.com/modern/activity/3673740107?share_unique_id=2
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