Freitag, 24. Mai 2019

Dienstag 21. Mai 2019 - Grenzgänger II

Ottomühle - Rotsteinhütte


Die Ottomühle im Bielatal
Die Ottomühle im Bielatal
Wie immer sind wir früh wach. Ich nutze die Zeit bis zum Frühstück für eine Dusche. In den nächsten 2 Tagen wird es wohl keine geben, aber ins Schwitzen werden wir schon kommen. 8:45 Uhr brechen wir auf. Es soll im Bielatal hinter gehen, dann zur Grenzplatte. Der Forststeig führt links unter den Kletterfelsen entlang. Das kennen wir von unseren Klettertouren schon zur Genüge. Weil es noch so früh ist und keine Leute unterwegs sind, schreiten wir auf der Bielatalstraße ordentlich aus. Dadurch verpassen wir Eisloch und Schwedenhöhle, die wir ja eigentlich sehen wollten. Norbert geht den reichlichen Kilometer zurück und ich genieße inzwischen die Einsamkeit. Luftlinie sind es nur 450 Meter, aber er muss ja über die Biela. Dadurch büßen wir reichlich eine halbe Stunde ein. Ist eigentlich nicht schlimm, denn Zeit haben wir ja. Aber der zusätzliche Weg ist schon doof. Bald darauf haben wir die Kreuzung hinter dem Singeborn erreicht und folgen dem Forststeig auf die Grenzplatte. Es ist herrlich hier, mit Birken durchzogener Kiefernwald und sattgrüne Heidelbeersträucher, dazu unser schmaler Pfad.

Auf der Grenzplatte
Auf der Grenzplatte
Als der Forststeig hinter dem Aussichtspunkt beim Grenzkegel eigentlich zur Grenze und damit auf die Rosenthaler Seite abzweigen soll, prangt uns ein riesiges Verbotsschild an. Der Weg ist wegen Forstarbeiten gesperrt und man soll der mit Pfählen markierten Umleitung folgen.

Nicht schon wieder!
Dem folgten wir erst einmal. Die Umleitungsskizze deuteten wir so, dass die Grenze über den Wormsbergweg erreicht werden soll. Als am Abzweig aber die Umleitung über Tisa gehen sollte, entschieden wir uns anders. Zurück nach Tisa wollten wir nicht. Also gingen wir den Wormsbergweg nach links und stiegen gleich wieder links den Grenzweg vorbei am Grenzwegwächter hinab. Ein solches Verbotsschild haben wir später unten im Bielatal noch einmal gesehen 😕

Wir treffen wieder auf den Forststeig
Wir treffen wieder auf den Forststeig
Wir erreichten wieder den Forststeig und stiegen zur Rosenthaler Ebene auf. Als wir oben ankamen, bog der Forststeig gleich wieder links in den Dürre-Biele-Grund ab, um dann erneut auf die Höhe zu kommen. Eine derartige Wegführung erschließt sich uns nicht und wir blieben auf der Höhe. Der Dürre-Biele-Grund ist sehr schön. Da hätte es auch gleich dort hochgehen können. Über Steinbornweg und Schneeberger Straße trafen wir wieder auf den Forststeig, dem wir nun auf den letzten 6,6 km bis zur Rotsteinhütte folgten. Das war ein schöner gemütlicher Forstweg und nicht so langweilig wie auf den gewalzten Wegen.

Beine baumeln
Beine baumeln
Tafelberge, Tafelberge ...
Nach einem letzten Anstieg erreichten wir die Rotsteinhütte um 15:45 Uhr. Während ich uns dort einquartierte, stapfte Norbert noch zu Katzstein und Signal. Als er zurück kam, nahm ich unseren kleinen Kocher in Betrieb. Es gab ein Fertiggericht Spirelli Bolognese und einen Topf Tee.

Die Rotsteinhütte
Die Rotsteinhütte
Essen kochen
Essen kochen
Die Rotsteinhütte ist auch sehr urig. Ohne Licht und Trinkwasser. Aber der Regen wird als Brauchwasser aufgefangen. Die Versorgung mit Trinkwasser muss man selbst organisieren. Ich hatte vorher festgestellt, dass es in unmittelbarer Nähe der Hütte ein Quelle gibt. Die ist nur ca. 100 m unterhalb der Hütte und ca. 40 m vom Zugang zur Hütte vom Mittelhangweg kommend entfernt. Sie ist aber oft nicht so ergiebig, dass man Wasser entnehmen könnte. Wir hatten Glück. Denn da es in letzter Zeit immer mal geregnet hatte - und gestern ganz besonders - war in dem natürlichen Becken ausreichend Wasser. Wir gingen zweimal Wasser holen. Einmal schöpften wir welches für den aktuellen Bedarf und nach dem Essen füllten wir alle Flaschen für die morgige Wanderung. Falls es an dieser Quelle kein Wasser gegeben hätte, wäre noch die Möglichkeit ca. 1 km zum Steinhüttenborn zu gehen. Der soll immer Wasser geben und das wäre auch so viel, dass es durch ein dünnes Rohr fließt, wodurch das Schöpfen vereinfacht ist. Aber im trockenen Juli 2018 war auch diese Quelle versiegt. Über die Lage der beiden hier beschriebenen Quellen informiert auch ein Einlageblatt im Hüttenbuch.

An der Quelle saß der Knabe
An der Quelle saß der Knabe
In der Hütte gibt es zwei kombinierte Liegeflächen in Form von Etagenbetten, auf denen 8 bis 10 Personen schlafen können. Eins der beiden Matratzenlager befindet sich in einem separaten Raum, der durch den Aufenthaltsraum betreten werden kann. Außerdem gibt es zwei rustikale Tische mit einfachen Bänken und einen Ofen, auf dem man auch etwas Kleines kochen kann.

Abendstimmung
Abendstimmung
Wir fühlten uns hier sehr wohl, genossen die Ruhe und krochen nach der Planung der Route für morgen wieder zeitig in die Schlafsäcke. Kurz nach 21:00 kam noch ein später Wanderer als Übernachtungsgast. Er hatte sich im Bielatal und an Aussichtspunkten so viel Zeit zum Staunen und Wundern gelassen, dass er gerade noch im letzten Dämmerlicht hier ankam. Es ist ein junger Mann aus Hamburg, der aber aus Kasachstan stammt und schon seit 15 Jahren hier lebt.

Strecke: 17,2 km (Norbert: 22,2 km)
Gehzeit: 5,5 Stunden
Höhenunterschied: 420 m
Tourverlauf: https://connect.garmin.com/modern/activity/3673722145?share_unique_id=4

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