Mittwoch, 22. Mai 2019

Los geht's!

Was wir wollen

In den vergangenen 2 Jahren beobachtete ich die Entwicklungen rund um die vom Sachsenforst neu erstellte Trekkingroute “Forststeig Elbsandstein”. Der Forst hat sich hier bemüht, wenig begangene oder gar alte Forstpfade der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierfür hat er auch alte Forstarbeiterunterkünfte zu Trekkinghütten umgewidmet und ein paar wenige Biwakplätze eingerichtet. Dort kann man für 10 € in der Hütte bzw. 5 € im Biwak übernachten. Dazu muss man vorher in bestimmten Verkaufsstellen oder der Nationalparkverwaltung Trekkingtickets kaufen, die man dann vor Ort entwertet. Einen Anspruch auf einen Schlafplatz erwirbt man damit nicht. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die Gebühr dient allein der Instandhaltung und Pflege. Der Forststeig ist reichlich 100 km lang und ein vom Forst herausgegebener Flyer teilt den Weg in 7 Etappen ein. Die Etappen sind sehr anspruchsvoll, denn es geht über fast alle Steine der hinteren Sächsischen Schweiz. Viele steile An- und Abstiege sind somit vorprogrammiert und es kommen auch nicht gerade wenig Höhenmeter zusammen. Aus Gründen des Naturschutzes und wegen besonderer Gefahren im Winter ist der Forststeig von November bis April gesperrt. Junge sportliche Leute schaffen den Track in 2 bis 3 Tagen. Wir hatten uns ein Zeitfenster von 6 Tagen vorgenommen.

Karte
Höhenprofil

Die Berichte der ersten Wanderer waren ziemlich zwiespältig. Wegen zu spärlicher Wegmarkierung fiel die Orientierung schwer. Hinzu kam, dass viele Abschnitte auf ehemaligen Forstwegen aufbauen. Diese hat sich aber inzwischen die Natur zurück erobert und es wimmelt von Brombeergestrüpp, Brennnesseln, Farnen und sonstigen zugewachsenen Passagen. Und Mücken und Zecken. Am Weg gibt es kaum Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeiten. Am kritischsten ist das bei der Wasserversorgung. Einer der ersten Wanderer berichtete mir von Durchfall und Erbrechen, weil sie vor Durst Wasser aus den Flüssen getrunken hatten.

Wir können uns auch mit der Idee vom Ertrampeln neuer Wege nicht so richtig anfreunden und hatten uns vorgenommen, wenn in wenigen Metern Entfernung vom Forststeig bereits ein seit Jahren begangener Weg existiert, diesen zu nutzen. Auch muss für uns die Wegführung einen gewissen Sinn ergeben, von erzwungenen Abkürzungen oder Anreicherungen halten wir nicht viel und weichen auch hier lieber auf zielführendere Wege aus. Das nimmt dem Forststeig keineswegs den Reiz, denn im Wesentlichen folgen wir ihm doch. Außerdem ist das von ihm begangene Gebiet links der Elbe ohnehin eine ganz ruhige und wenig begangene Region - wenn man mal von den Gipfeln der bekanntesten Tafelberge bzw. Steine absieht. Doch gerade dort trifft ja der Forststeig auch mit den bekannten Wanderwegen zusammen. Wir wollten auch keinesfalls Freitags oder Samstags starten. Denn an den Wochenenden muss mit höherem Aufkommen an Wanderern gerechnet werden. Wir wollten aber mit Sicherheit Schlafplätze in den Hütten bzw. Biwakschachteln ergattern, damit wir kein Zelt schleppen mussten. Also wollten wir mal eine Variante “Forststeig Ü60” probieren.

Für die Forstübernachtungen hatte ich die Trekkingtickets gekauft und genügend Urlaub reserviert. Die wegen Waldbrandgefahr verlängerte Sperrzeit war aufgehoben und die Eisheiligen hatten sich pünktlich am 16. Mai mit der letzten Frostgefahr verabschiedet. Die Fahrt konnte beginnen. 


Informationen und Tickets
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